Einander helfen - einander verstehen

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Einander helfen - einander verstehen

Alle zwei Jahre untersucht die Universität Leipzig in ihrer "Mitte"-Studie, wie verbreitet rechtsextreme Einstellungen in den deutschen Ländern sind. Das jüngste Ergebnis der Studie ist erschreckend: Fast jeder dritte Bayer stimmt ausländerfeindlichen Aussagen zu. Damit liegen wir auf Platz zwei in Deutschland, dicht hinter Sachsen-Anhalt.

Und doch gibt es immer mehr Menschen, die sich mit viel persönlichem Engagement und Eigeninitiative für Flüchtlinge und Asylbewerber in Bayern einsetzen.Bernd Beigel aus Augsburg hatte schon vor mehreren Jahren die Idee, mit einem Catering-Service interkulturelle Brücken zu schlagen. Der ehemalige Bankkaufmann gründete die „Kulturküche“, die 2014 mit dem bayerischen Asylpreis ausgezeichnet wurde. Zuerst wurde nur die Drei-Auen-Schule im Augsburger Ortsteil Oberhausen bekocht. Mittlerweile beschäftigt Beigel knapp 30 Frauen und Männer aus 14 Nationen und liefert um die 1500 Essen jeden Tag an Schulen, Kindergärten und Seniorenheime im ganzen Stadtgebiet. Seit letztem Jahr ist die „Kulturküche“ nun auch offizieller Ausbildungsbetrieb.

Mohammed Daka, 19, lebt mit seinen Eltern und dem elfjährigen Bruder im Asylbewerberheim in Augsburg. Die Familie landete nach ihrer Flucht erst mal in Bulgarien. Die dort herrschenden Bedingungen für Flüchtlinge zwangen die Familie aber, das Land wieder zu verlassen. Mohammed soll nun als einziges Familienmitglied in das Erstaufnahmeland abgeschoben werden. Christina Böggemann, 25, ist Mohammeds Doppelpartnerin im Badminton-Club des TSV Aichach. Seitdem die Studentin von der drohenden Abschiebung gehört hat, unterstützt sie Mohammed tatkräftig, um diese zu verhindern.

Walter Lasar hat in Günzburg einen Arbeitskreis mit mittlerweile 25 ehrenamtlichen Helfern gegründet. Der Arbeitskreis bietet Asylbewerbern unter anderem Nähkurse, Deutschunterricht und Hilfe, sich am neuen Ort zurechtzufinden. Arbeitskreismitglied Rita Jubt unterstützt Said Mobasher Hashemi aus Afghanistan bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Hierfür hat die pensionierte Finanzbeamtin dem jungen Afghanen sogar das Geld für einen Deutschintensivkurs an der Volkshochschule vorgestreckt. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Said Mobasher Hashemi absolviert derzeit ein Praktikum und ist zu mehreren Vorstellungsgesprächen eingeladen.

Studiogast Martin Neumeyer, Integrationsbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung, weiß, wie wichtig dieses private Engagement ist, nicht nur um den Staat zu unterstützen, sondern auch um eine breitere Akzeptanz für Flüchtlinge und Asylbewerber in der Gesellschaft zu schaffen.

Filmbeiträge von Eva Arnold

Redaktion Heike Springer

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