Feines Handwerk
„Handwerk hat goldenen Boden“, so geht ein altes Sprichwort. Auch wenn die Zahl der Handwerksbetriebe laut Handwerkskammer München und Oberbayern in den vergangenen 15 Jahren in den meisten Sparten rückläufig ist – es gibt sie natürlich noch, die Handwerker, die ihren Beruf mit viel Individualismus und Leidenschaft ausüben.
Zum Beispiel die Sattlermeisterin Beate Bader, der Schreinermeister Josef Wagner und der Hutmachermeister Andreas Nuslan. Sie stellen ihre Waren nach althergebrachten Verfahren in reiner Handarbeit her und verbinden so Tradition mit Zeitgeist.
Seit über 20 Jahren führt Beate Bader in Aschheim bei München eine der wenigen Sattler-Werkstätten, die es noch gibt. Die Pferdeliebhaberin fertigt Lederarbeiten vom Hundehalsband bis zum Pferdesattel – alles in reiner Handarbeit. Sogar die Lederfarben rührt sie selbst an.
Bereits seit 150 Jahren gibt es die Schreinerei von Josef Wagner, in Ammerland, direkt am Starnberger See. Der 67-jährige Schreinermeister pflegt dort sein Handwerk mit viel Kreativität und Liebe zum Detail. Inmitten der wohlhabenden Nachbarn am See wirkt seine Schreinerei heute fast wie ein gallisches Dorf.
Der selbsternannte „Hutkönig“ Andreas Nuslan ist Europas einziger Hutmacher- und Modistenmeister, also mit Meistertiteln sowohl für Herren- als auch für Damenhüte. Sein Atelier liegt inmitten der Regensburger Altstadt. An Aufträge internationaler Prominenz ist Andreas Nuslan gewöhnt. So entstand in seiner Werkstatt auch der Hut für Schauspieler Johnny Depp in der Rolle des Hutmachers in Tim Burtons Verfilmung von „Alice im Wunderland“.
Die Lebensformen-Autoren Dominik Utz und Martin Schwimmer haben die drei Handwerksmeister in ihren Werkstätten mit der Kamera besucht.
Ein Film von Dominik Utz und Martin Schwimmer
Redaktion Heike Springer