Frauen und Altersarmut
Besonders Frauen sind in Deutschland von Altersarmut betroffen. Gut 60 Prozent aller westdeutschen Rentnerinnen müssen mit weniger als 700 Euro monatlich auskommen und sind somit auf Sozialhilfe angewiesen. Die wichtigsten Faktoren hierfür sind Erziehungszeiten, Teilzeitarbeit und Scheidung.
Lebensformen hat drei betroffene Frauen besucht. Maria ist eine von ihnen. Als junge Frau hat sie als Tänzerin die ganze Welt bereist und ein illustres Leben geführt. Einen geregelten Job hatte sie nie und somit heute kaum Rente. Im Winter kann sie sich die Heizkosten nicht mehr leisten. Unterstützung vom Staat lehnt sie dennoch ab.
Zikra Mohamad ist Mitte der Neunziger Jahre nach Deutschland gekommen. Im Irak musste die damalige Lehrerin mitansehen, wie ihre Schüler getötet wurden. In München arbeitete sie als Reinigungskraft im Klinikum Großhadern. Als sie dort in der Pathologie putzen musste, brachen die traumatischen Erlebnisse wieder auf. Mittlerweile ist Frau Mohamad arbeitsunfähig und im Vorruhestand. Von der Sozialhilfe allein kann sie nicht leben und ist deshalb auf die Unterstützung gemeinnütziger Organisationen, wie dem Zonta-Club in München, angewiesen.
Renate Thierjung ist Malerin. So lange ihr Vater lebte, unterstützte er seine Tochter. Nach seinem Tod war sie dann auf sich allein gestellt und kam finanziell nicht mehr über die Runden. Seither bezieht sie Sozialhilfe und arbeitet in einer sozialen Einrichtung, dem Weißen Raben in München.
Welche Möglichkeiten es für Frauen gibt, sich vor Armut im Alter zu schützen, darüber spricht Lebensformen-Moderatorin Christine Büttner mit Dr. Jutta Blechschmidt vom Zonta Club München City.
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Studie der Bertelsmann-Stiftung zur Altersarmut