Von Mensch zu Mensch
Petra Spencer - Ein Portrait
Petra Spencer (56) arbeitet in den Werkstätten der Pfennigparade in Unterschleißheim. Die Arbeit mit behinderten Menschen sieht sie als Glücksfall für sich selbst. Petra Spencer hat keine einfache Lebensgeschichte. Kurz nach der Geburt von ihrer leiblichen Mutter im Krankenhaus zurückgelassen, wächst sie in einer Familie mit 14 anderen Kindern in einem SOS-Kinderdorf in der Nähe von Hamburg auf. Sich nicht geliebt zu fühlen, ist etwas, was Petra Spencer nur zu gut kennt, auch wenn sie bei ihrer „Kinderdorf-Mutter“ Halt und Geborgenheit fand. Nach der Schule macht sie eine Ausbildung zur Bandagistin. Die dort erlangten Kenntnisse in Orthopädietechnik , ihre große soziale Kompetenz und die handwerkliche Begabung nutzt sie heute um alle Teilnehmer der Unterschleißheimer Werkstätten in den Arbeitsprozess miteinzubinden. Mit ihren selbst konstruierten und gebauten Hilfsmitteln aus Holz, Pappe und Metall können somit alle, egal welche körperliche Einschränkung sie haben, die anfallenden Arbeiten erledigen. Das steigert zum einen das Selbstbewusstsein dieser Menschen, zum anderen die Produktivität der Werkstätten. Von Mensch zu Mensch einander auf Augenhöhe zu begegnen und gemeinsam Hand in Hand für etwas zu arbeiten, das ist Petra Spencers Motto. Nicht selten sieht man sie selber an den Tischen mitarbeiten.Ein Film von Lia Jaspers
Redaktion Heike Springer