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Mitten in Niederbayern
Schönau ist ein 800-Einwohner-Dorf im niederbayerischen Rottal, in dem seit einem Jahr auch gut 30 Flüchtlinge leben. Untergebracht sind sie im ehemaligen Gasthof zur Post, direkt gegenüber der Kleinkunstbühne „Posthalterstadl Schönau“. Unkende Stimmen aus der Region sahen damit schon das Ende der erfolgreich gestarteten Kleinkunstbühne voraus: „Da kommt ja keiner mehr, wenn da die Asylbewerber rumlungern“.
Doch in Schönau sieht die Welt anders aus.lle ziehen an einem Strang: der Helferkreis, die Gemeinde und der Verein „Lebensraum Rottal“, der den „Posthalterstadl“ betreibt.
Ein Theaterstück entsteht, bei dem Einheimische und Asylbewerber gemeinsam auf der Bühne stehen. Sebastian Goller inszeniert mit seiner Komödie »Mitten in Niederbayern« die Geschichte von Flüchtlingen, die in einem Dorf ankommen. „Das Thema ist nicht wirklich lustig, aber ich wollte unbedingt eine Komödie haben“, erzählt der Schauspieler und Regisseur. „Die bringen alle so schreckliche Geschichten mit, die sollen sie nicht auch noch auf der Bühne spielen.“ Und so hatte er die Idee, Asylbewerber und Einheimische einfach die Rollen tauschen zu lassen. Wenn nun der Senegalese Abdou mit Trachtenhut als Bürgermeister auf die Bühne kommt, ist das lustig, die Zuschauer lachen. Wenn die Schönauer Flüchtlinge sich vor der Polizei verstecken und mühevoll hochdeutsch lernen müssen, werden die Zuschauer angeregt, sich selbst mal in die Rolle dieser geflüchteten Menschen zu versetzen. „Denn das Stück sollte natürlich auch eine gewisse Relevanz, eine Bedeutung haben“, das ist Regisseur Goller ganz wichtig.
Während der Proben zu „Mitten in Niederbayern“ wachsen die einheimischen Schauspieler, der Helferkreis und die Asylbewerber noch enger zusammen. „Der Prozess dieses Zusammenlernens war schon so toll, da ist so ein toller Zusammenhalt entstanden in der Gruppe. Alleine das war’s wert“, resümiert Uli Mitzlaff, Sprecherin des Helferkreises.
Ein Film von Heike Springer