Wolfgang Buck - "Des Glügg"

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Wolfgang Buck - "Des Glügg"

Wolfgang Buck, der fränkische Mundart-Liedermacher und evangelische Pfarrer: In Franken ist er bekannt wie ein bunter Hund, hier, im Norden des Freistaats, gibt es vermutlich keinen, der ihn nicht kennt. Über 1500 Auftritte haben den Sänger, Club-Fan und Lebenskünstler Wolfgang Buck »in Franken weltberühmt« gemacht und ihm unter anderem den Frankenwürfel eingetragen, die höchste Auszeichnung, die man in Franken zu vergeben hat.

 Geboren und aufgewachsen ist Buck auf dem Land, im mittelfränkischen »Diakoniedorf« Puschendorf. »Der Musiker in mir ist deutlich älter als der Pfarrer«, sagt Buck, der dort schon als Jugendlicher seinem Vorbild Bob Dylan nacheiferte. Als Vikar begann er, eigene Songs im fränkischen Dialekt zu schreiben. 1987 trat er – inzwischen Pfarrer im oberfränkischen Trabelsdorf – erstmals als Liedermacher auf. Vom Pfarrberuf ist er schon lange beurlaubt, auch wenn er immer wieder als Pfarrer aushilft.

Keiner singt so zart, so lyrisch, so genau und so ironisch-treffend über fränkische Idyllen aber auch über fränkische Abgründe wie Wolfgang Buck. Doch an einem Montagmorgen im April 2010 kippte die fragile Stimmung im Inneren des Musikers, der bisher mit so großem Erfolg so viel gestemmt hatte. Zusammenbruch, Heulkrämpfe – und dabei blieb es nicht: »Ich war auf einmal der festen Überzeugung, dass mein Leben zu Ende ist«, beschreibt Buck den Beginn seiner depressiven Episode.

 Der Musiker wurde in einer psychosomatischen Klinik behandelt. Mit seiner Krankheit, der »tabuisierten Volkskrankheit« Depression, an der insgesamt rund drei Millionen Deutsche leiden, ist er von Anfang an offen umgegangen. Mit Medikamenten und einer Psychotherapie hat er den Weg zurück ins Leben und auf die Bühne gefunden. Als eine »Abenteuerreise« bezeichnet er im Film diesen Weg. Anders als früher, als er sein eigener Roadie, Pressemanager, Marketingchef und Organisationsleiter war, macht er heute nicht mehr alles selber, sondern verlässt sich mehr auf Mitarbeiter.

Das einfühlsame Filmporträt von Heike Springer begleitet Wolfgang Buck bei Konzertauftritten und in seinem Alltag – allein, mit seinen Bandkollegen und mit seiner Frau Lisa, mit der er seit 30 Jahren verheiratet ist und zwei Kinder hat. Immer wieder sprechen dabei auch Bucks Lieder: »Asu werd des nix«, »Rutsch a wenig her« oder »Des Glügg«, solche Songs sind schon vor der Depressionserkrankung entstanden. Und doch leuchten sie in unnachahmlicher Genauigkeit, wie sie nur der Dialekt ermöglicht, Wolfgang Bucks ganz eigene Geschichte aus.

Ein Film von Heike Springer

 

Links

www.wolfgang-buck.de Infos, Konzerttermine, CDs & Songtexte,

Wolfgang Buck im Franken-Wiki

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