So vielfältig wie das Leben selbst, sind unsere „Lebensformen – das Magazin des Evangelischen Fernsehens“ (efs). Jeden Monat haben wir ein anderes Thema mitten aus dem Leben für Sie. In unseren Beiträgen und Talks stehen Menschen und ihre Geschichten im Mittelpunkt. Zudem greifen wir gesellschaftlich wichtige Themen auf, für die sonst in der heutigen Medienlandschaft wenig Platz bleibt.
Lebensformen sehen Sie jeden letzten Samstag im Monat um 17:00 Uhr auf SAT.1 Bayern. Eine Spezialausgabe läuft an Fronleichnam sowie an Allerheiligen. Informationen zu unseren Sendungen finden Sie hier.
Heimat, Hirschkuss und Hoagascht
Für die Grüne Renate Künast war es einst „Schreckenswort“: Heimat. Das schmeckte nach Kitsch und Schnulze, nach reaktionärer Blut-und-Boden-Propaganda oder Vertriebenen-Lobbyismus. Dabei können nicht viele Sprachen so fein differenzieren zwischen Heimat und Zuhause. Die Bayern haben für diese Ortsverbundenheit, dieses Oszillieren zwischen Enge und Geborgenheit schon lange ein eigenes Wort mit weichem Klang: Dahoam.
Vergänglichkeit
„Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten“, so beschreibt Rainer Maria Rilke den Herbst. Im Herbst wird uns die eigene Endlichkeit unausweichlich und immer wieder neu bewusst. Nicht nur in der jüdisch-christlichen Tradition ist das Vanitas-Motiv verankert, auch der Buddhismus weiß um die Unbeständigkeit der Dinge. In der japanischen Ästhetik bezeichnet mono no aware, übersetzt: das Herzzerreißende der Dinge, jenes Gefühl von Trauer, das der Vergänglichkeit der Dinge nachhängt und sich doch damit abfindet.
Der Mix macht´s - erneuerbare Energien
Der deutsche Atomausstieg ist beschlossene Sache, fraglich ist nur noch der Zeitpunkt. Das Magazin Lebensformen wollte wissen, ob und wie das funktionieren kann. Und so fuhr Autorin Kirsten Wächter in zwei bayerische Gemeinden, die sich schon lange vor Fukushima erfolgreich vom Atomstrom abgekoppelt haben.
Von Barrieren und Brücken
Ja, ich bin als Dichter noch ein junger Mann, bemerkt Peter Rubin lakonisch und spielt auf den Polizeibericht vom 20. Dezember 1989 an, in dem es noch geheißen hatte: Peter Rubin, inzwischen verstorben... Damals war der 46-Jährige ein global agierender, umtriebiger Manager und gerade auf der Rückreise von Bratislava. Ein schwerer Autounfall katapultierte ihn von einer Minute auf die andere in ein zweimonatiges Koma, ausgelöst durch massive Schädelverletzungen, gefolgt von einem schweren Gedächtnisverlust.
Multikulti-Ehrenamt
Oguz Lüle stammt aus der Türkei, lebt in München und fährt nachts Taxi. Daneben hat er ein freies Kulturzentrum in München-Haidhausen aufgebaut, den Wörthhof, der 80 Kindern und 120 Erwachsenen aller Nationen zur zweiten Heimat geworden ist. Lüle steht türkischen Bauarbeitern und bulgarischen Reinigungskräften zur Seite, die um ihren Lohn geprellt wurden.
"Helfer in der Not"
„Stell Dir vor, Du hast einen Herzinfarkt und es kommt die Feuerwehr. Was im ersten Augenblick ungewöhnlich klingt, ist in Bichl und Umgebung inzwischen Realität,“ schrieb der Münchner Merkur vor vier Jahren. Damals war die First Responder Gruppe der Feuerwehr Bichl gerade mal ein paar Monate im Einsatz. Die ehrenamtlichen Helfer vor Ort ergänzen (nach amerikanischem Vorbild) den hauptamtlichen Rettungsdienst, leisten qualifizierte basismedizinische Hilfe (etwa durch Defibrillator oder Beatmungsgerät) und überbrücken so die Zeitspanne zwischen Notfall und Eintreffen der Rettungskräfte.
Oettingen im Ries
Wo der Norden Schwabens allmählich fränkisch wird, liegt die Riesstadt Oettingen. Die hübsche Residenz- und Fürstenstadt hat eine konfessionell ungewöhnlich bewegte und spannende Geschichte. Noch heute kann man an den Fassaden ablesen, dass in Oettingen Evangelische und Katholische Jahrhunderte lang gegen-, neben- und miteinander gelebt haben. Das Heimatmuseum bewahrt die Zeugnisse der konfessionellen Spaltung, bis hin zu den „roten Socken“, die die Katholiken trugen, und die schwarze Bändelhaube, an der eine Frau zu erkennen gab, dass sie in den evangelischen Abendmahlsgottesdienst gehen würde.
"Wenn du dein Leben verspielst"
Er möchte nicht erkannt werden, zu groß ist seine Angst vor sozialer Ausgrenzung. Denn X., 27, war spielsüchtig. Online-Roulette bzw. -Black-Jack zogen ihn magisch an. Sein Gehalt hatte er bereits am Monatsersten verzockt. Neue Geldmittel beschaffte er sich erst über Kredite, dann über Betrügereien. Als sich die Schulden zu dem stattlichen Berg von 45.000 Euro aufgetürmt hatten und die Polizei vor der Tür stand, griffen Schwester und Mutter ein. Die Familie organisierte ihm den Therapieplatz und nahm ihm die Kontovollmacht ab. Heute zahlt er seine Schulden ab und hofft, in ein paar Jahren schuldenfrei zu sein.
"Was kommt nach dem Zividienst?"
Zum 1. Juli hat der Gesetzgeber aus dem (verpflichtenden) Zivildienst ein Freiwilligenamt gemacht. Über die Erfahrungen mit den neuen Bundesfreiwilligen (Bufdis) berichtet das evangelische Magazin Lebensformen in seiner Oktoberausgabe: Dr. Kurt Panzergrau, Mitte 50, ist durch conterganbedingte Fehlbildungen behindert, sitzt im Rollstuhl und ist auf vielfältige Unterstützung im Alltag angewiesen.
"Kleine Fluchten"
Der Stadtmensch sehnt sich nach Grün, der Büroarbeiter braucht mal eine Pause vom Aktenstudium und Mailschreiben, dem Single fehlt ein Gegenüber, mit dem er schwingen kann, die Hausfrau und Mutter ist das Kindergeschrei leid. Wenn das Leben auf dem Land, eine Partnerschaft oder die neue berufliche Herausforderung entweder nicht in Sicht oder wenig realistisch sind, resigniert der eine. Und der andere sucht sich eine Auszeit vom Alltag.